Vorworte

Wolfgang Moosbrugger MBA, CSE

Offenheit für Neues macht Vieles möglich

Sehr geehrte Damen und Herren!

Das abgelaufene Jahr 2018 stand im Zeichen der Reflexion. Einerseits waren wir eingeladen, uns auf die Wurzeln zurückzubesinnen. Die 200-Jahr-Feier von Friedrich Wilhelm Raiffeisen im Rahmen unseres Verbandstages hat uns die Aktualität der Vision von Raiffeisen - „was einer nicht vermag, das vermögen viele“ - einmal mehr bewusst gemacht.

Auf der anderen Seite haben wir uns mit der strategischen Neuausrichtung des Raiffeisenverbandes Tirol beschäftigt und den internen Strategieprozess begonnen - mit dem klaren Ziel der noch stärkeren Fokussierung auf die Bedürfnisse der Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter. Wir bekennen uns dazu ein modernes Dienstleistungsunternehmen zu sein und wollen die positive Stimmung des Jubiläumsjahres mit unseren Leistungen noch spürbarer machen.

Mit der Erweiterung der Geschäftsführung haben wir die Prüfungs- und Dienstleistungskompetenz und die Garantie der Verfügbarkeit zusätzlich gestärkt. Das neue Image des Modells Genossenschaft hilft uns dabei, die gemeinsam formulierten Ziele bei unseren Mitgliedern und Kunden umzusetzen.

Das Konzept Genossenschaft mit den Prinzipien der Solidarität und Subsidiarität ist aktueller denn je. Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt und das oberste Ziel ist, dass alle Beteiligten einen Nutzen erfahren. Hier liegt Nachhaltigkeit in der Natur der Gesellschaftsform und die lokale Vernetzung ist Programm.

Die tägliche Aufgabe im Tiroler Raiffeisenverband ist es, unsere bestehenden Mitglieder in Form von Prüfungs-, Beratungs- und Serviceleistungen zu unterstützen. Durch direkte Kommunikation und aktive Bewusstseinsbildung bei den Menschen vor Ort, insbesondere bei der jungen Generation, wollen wir mit der Idee von F.W. Raiffeisen begeistern und diese Idee („was einer nicht vermag, vermögen viele“) im Heute neu ausrichten.

Ganz im Sinne von „Offenheit für Neues macht Vieles möglich“, erschließen sich interessante Pfade für uns als Raiffeisenverband. So bleiben die traditionell genossenschaftlich geprägten Tätigkeitsbereiche auch weiterhin dem Miteinander verpflichtet und spannende Aspekte wie das Ansinnen eines funktionierenden Netzwerkes werden vorgelebt und unterstützt.

Raiffeisen steht für ein verbindliches Füreinander, weg vom „entweder oder“ hin zum „sowohl als auch“. Das hat zeitlos Gültigkeit - heute wie Morgen - und gibt uns Vertrauen für das Übermorgen.

Das globale Spannungsfeld mit großen Megatrends wie der zunehmenden Digitalisierung aller Bereiche des Lebens, insbesondere des Bankgeschäfts, kombiniert mit der Rückbesinnung auf die genossenschaftlichen Werte der Nachhaltigkeit und Regionalität, ergibt die Herausforderungen der Zukunft für den Tiroler Raiffeisenverband.

Ich bedanke ich mich bei allen Menschen, die mir im Jubiläumsjahr begegnet sind, insbesondere bei den Mitgliedern und Kunden,  bei den Funktionär/Innen und bei allen Mitarbeiter/Innen sowie der Geschäftsführung. Nutzen wir die Gunst der Zeit und gestalten gemeinsam den Weg in eine erfolgreiche Zukunft.

Wolfgang Moosbrugger
Verbandsobmann

WP/StB Mag. (FH) Peter Sapl
Dr. Edwin Grubert, LL.M.

Genossenschaft ist attraktiv

Sehr geehrte Damen und Herren!

In den letzten Jahren verzeichnen wir einen leichten Anstieg bei den Gründungen von Genossenschaften in Tirol. Während die Zahl der Raiffeisenbanken auf 65 etwas zurückgegangen ist, haben wir mit insgesamt 158 Genossenschaften ein stabiles Bild. Wir sehen eine zunehmende Attraktivität der Genossenschaften nach dem System Raiffeisen für Bereiche außerhalb des Bankensektors.

Wir möchten hier nur einige Beispiele für aktuelle, bereits gegründete oder kurz vor der Gründung stehende Genossenschaften anführen. So gibt es etwa seit Kurzem eine Genossenschaft von Journalisten, die eine gemeinnützige Zeitschrift für Personen in Heimen und Krankenanstalten herausgeben. Eine Dorfgemeinschaft interessiert sich für das Modell einer Betreibergenossenschaft zur Erhaltung eines Naherholungsgebiets am Berg. Eine Arbeitsgemeinschaft im Wohnbau hat sich zum Ziel gesetzt, im genossenschaftlichen Verbund unter anderem leistbares Wohnen zu ermöglichen. Auch im produzierenden Gewerbe erfreut sich die Genossenschaft zunehmender Beliebtheit, weil unter anderem Investitionen durch gemeinschaftlichen Einkauf leistbarer werden.

Als Raiffeisenverband Tirol ist es unsere Aufgabe, unsere Mitgliedsbetriebe mit unserer Beratungskompetenz optimal als Partner zu begleiten. Diese Dienstleistungsorientierung haben wir etwa im Bereich Revision mit einer Auswertung „Kundenfrequenzanalyse“ für unsere Raiffeisenbanken gestärkt. Im Jahr 2019 setzen wir diese Zusatzangebote mit einer Auswertung „Zinsanalyse“ fort. Daneben bemühen wir uns durch situatives und vorausschauendes Handeln den Bedürfnissen und den Ansprüchen unserer Mitgliedsbetriebe zu entsprechen.

Unter anderem haben wir unsere neue Strategie darauf ausgerichtet, unsere eigene Organisation auf die Regularien der Zukunft bestmöglich vorzubereiten und unsere Kostenstruktur zu optimieren. Zur Erreichung dieses Zieles setzen wir verstärkt auf Digitalisierung. Im ersten Schritt betrifft das den Raiffeisenverband selbst, in einem weiteren möchten wir die gewonnenen Erfahrungen in der Beratung unserer Mitglieder einsetzen.

Erfreulich ist, dass wir sowohl auf nationaler wie auch auf EU-Ebene die Bemühung zur Vereinfachung von Vorschriften gerade für kleine Banken und Wirtschaftstreibende erkennen. Diesem Trend zur „Proportionalität“, der die Last der Bürokratie für kleine Bankinstitute etwas mildern soll, stehen natürlich weitere neue Vorschriften wie Basel III und IV gegenüber. Dennoch gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die in die richtige Richtung gehen. Es ist unsere Aufgabe hier unser Raiffeisen-Netzwerk bestmöglich zu nutzen, damit der eingeschlagene Weg fortgeführt wird.

In Summe blicken wir auf ein erfolgreiches Jahr 2018 zurück, in dem wir 105 Jahre nach unserer Gründung als Raiffeisenverband Tirol die Weichen für den Aufbruch in eine erfolgreiche Zukunft gestellt haben: Wir belassen Bewährtes und lassen Neues zu, um bestmögliche Dienstleistungen im Netzwerk unserer Mitglieder zu bieten. 

Peter Sapl
Verbandsdirektor

Edwin Grubert
Verbandsdirektor-Stellvertreter