Vorworte
Vorwort des Obmanns
Sehr geehrte Damen und Herren!
Erneut blicken wir auf ein herausforderndes Jahr zurück. Voller Hoffnung auf Normalität sind wir wohl alle in das Jahr 2021 gestartet. Wir mussten ernüchtert feststellen, dass sich Gleichmäßigkeit, Berechenbarkeit und Planbarkeit nicht einstellen wollten. Flexibel bleiben, umplanen müssen, neu arrangieren stand für jeden von uns auf der Tagesordnung. Im Besonderen für Verantwortungsträger in allen Bereichen bedeuten die Rahmenbedingungen bisher nicht gekannte Anforderungen und außergewöhnliche Herausforderungen.
Einerseits hat die Eindämmung der Pandemie zumindest zeitweise zu weitreichenden Einschränkungen des gesellschaftlichen wie des Arbeitslebens geführt. Andererseits sind wir im vergangenen Jahr in eine Phase der weltweiten Hochkonjunktur eingetreten. Durch unerwartet starke Nachfrage stiegen allerdings die Kosten für Rohstoffe und Energie spürbar an. Unterbrechungen von globalen Lieferketten wirkten sich ebenso auf viele Wirtschaftssegmente aus. Neuerdings hat sich die Gewährleistung der Versorgungssicherheit für die Bedürfnisse des täglichen Lebens zum bestimmenden Thema entwickelt.
Öffentliche Haushalte auf allen Ebenen haben die Auswirkungen der Krise mit einer expansiven Haushaltspolitik nicht gekannter Dimension erfolgreich bekämpft. Staaten und Länder haben finanzielle Spielräume bis an die Grenze ausgereizt. Trotzdem sind tragfähige und nachhaltige Budgets Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit.
Unter den gegebenen Rahmenbedingungen kann der Blick auf die geleistete Arbeit und das gemeinsame Engagement zufrieden machen. Raiffeisen in Tirol erwies sich als widerstandsfähig und vermochte trotz des fordernden Umfeldes das Geschäftsjahr 2021 erfolgreich abzuschließen. Stabilität und Verlässlichkeit verbindet man mit unserer Organisation – Robustheit und Regionalität sind für uns nicht tagesaktuelle Attribute, sondern Raiffeisen seit jeher immanent. Der Fokus bleibt auf der Erfüllung der Bedürfnisse der Mitglieder und Kunden – sei es im Bankensektor oder in den Bereichen Ware, Verwertung und Absatz, Energie und Dienstleistungen.
Im Raiffeisenverband Tirol haben alle Verantwortungsträger, ebenso wie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die besonderen Herausforderungen des Jahres 2021 mit Engagement angenommen. Die veränderten Rahmenbedingungen haben die Aufgabenbewältigung unseres Dienstleistungs- und Bildungsangebotes sehr erschwert. Präsenzveranstaltungen mussten in digitale Form transformiert werden und umgekehrt. Homeoffice hat sich etabliert und Videokonferenzen wurden Standard. Umso mehr ist es mir ein Anliegen, mich bei der Geschäftsführung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den gezeigten Einsatz und jederzeitige Flexibilität, aber auch die stete Solidarität zum Unternehmen zu bedanken. Mein Dank gilt auch dem Betriebsrat für die gute Zusammenarbeit. Ebenso gilt mein Dank den Mitgliedern des Verbandspräsidiums, des Vorstandes und des Exekutivausschusses für konstruktive Diskussion und Debatte sowie verantwortungsbewusste Beschlussfassung.
Ich bedanke mich im Namen des Raiffeisenverbandes Tirol bei allen öffentlichen Einrichtungen und Behörden auf Bundes- und Landesebene für die konstruktive Zusammenarbeit. Zudem möchte ich das ausgezeichnete Zusammenwirken unserer Organisation mit dem Österreichischen Raiffeisenverband, der Raiffeisenlandesbank Tirol, den Raiffeisenorganisationen der Nachbarbundesländer und Regionen hervorheben und dafür meinen besonderen Dank aussprechen. Ich danke unseren Mitgliedsgenossenschaften und weiteren Mitgliedern sowie allen Partnern für das entgegengebrachte Vertrauen.
Unser weiteres Tun und Wirken soll auch in der Zukunft darauf ausgerichtet sein, die Leistungsfähigkeit und Stabilität unserer Mitglieder zu stärken. In einem sich ständig wandelnden Umfeld gilt es, ihre Interessen mit vollem Engagement zu vertreten, sie umfassend zu beraten und betreuen. Ich lade herzlich dazu ein, den Weg gemeinsam zu gehen.
Hermann Kuenz
Vorwort der Geschäftsführung
Sehr geehrte Damen und Herren!
Der griechische Philosoph Heraklit hatte gemeint, dass „die einzige Konstante im Leben die Veränderung ist“. Diese Aussage hat wohl vor ca. 2.500 Jahren bereits gegolten, noch viel zutreffender ist diese Aussage aber für unsere aktuelle Lebenssituation.
Eine weltweite Pandemie hat in den letzten zwei Jahren mit Einschränkungen, Lockdowns und sodann wieder folgenden Öffnungsschritten zu massiven Auswirkungen auf unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben geführt. Die Nachwehen daraus sind noch nicht wirklich absehbar.
Der inzwischen auch bei uns spürbare Klimawandel, die demografische Entwicklung oder auch der mit hoher Geschwindigkeit fahrende Zug der Digitalisierung wird bei Politik und Gesellschaft Folgen hinterlassen. Und dabei sind die unerträglichen Kriegshandlungen in der Ukraine, die zu schrecklichem Leid, Wirtschaftssanktionen, Sicherheits-, Versorgungs- und Zukunftsängsten führen, noch gar nicht genannt.
Im Jahre 2021 haben 58 selbständige Raiffeisenbanken (inkl. der RLB Tirol AG) mit insgesamt 187 Bankstellen dafür gesorgt, dass auch in diesen bewegten Zeiten Versorgungssicherheit in Zusammenhang mit den angebotenen Bankdienstleistungen bestand. Die Kunden und Mitglieder unserer Raiffeisenbanken haben – soweit sie es bisher nicht getan haben – die umfassende Beratung und Betreuung vor Ort sehr positiv goutiert. Trotz widriger wirtschaftlicher Verhältnisse (Pandemie, negativem Zinsniveau, Kostensteigerungen usw.) ist es den Tiroler Raiffeisenbanken gelungen, ein deutlich positives Ergebnis zu erzielen. Die nominelle Eigenmittelausstattung konnte deutlich erhöht werden, die durchschnittliche Eigenmittelausstattung in Höhe von fast 18 % hat sich gegenüber dem Vorjahr geringfügig in Folge der stark gestiegenen Kreditnachfrage verringert.
In unsicheren Zeiten entsteht ein starkes Bedürfnis nach Stabilität, Genossenschaften bieten genau diese Beständigkeit. Im Jahr 2021 verzeichnete der Raiffeisenverband Tirol drei Neuzugänge, die „Bionahwärme Berg eGen“, die „Kufstein mobil eGen“ sowie die „Raiffeisen Lagerhaus Hart eGen.“. Mit dem beschlossenen Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) können „Energiegemeinschaften“ gegründet werden, die gemeinschaftlich erneuerbare Energie erzeugen, verbrauchen, aber auch verkaufen können. Leider fehlen immer noch Verordnungen, die das angeführte Gesetz vorsieht. Wir sind absolut davon überzeugt, dass sich die Gesellschaftsform der Genossenschaft für eine derartige Umsetzung bestens eignet. Mit dieser Gesellschaftsform kann ein wesentlicher Beitrag zur angestrebten und notwendigen Energiewende geleistet werden. Nicht zuletzt können damit regionale Projekte umgesetzt und unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und deren Lieferanten deutlich reduziert werden.
Die nun bereits seit zwei Jahren andauernde Pandemie hat unsere Arbeit im Raiffeisenverband Tirol wesentlich beeinflusst. Obwohl wir bereits seit dem Jahr 2016 teilweise im Homeoffice arbeiten, hat sich die Erbringung der Leistungen von einem „Remote-Arbeitsplatz“ (nicht in unmittelbarer Nähe zu unseren Mandanten befindlicher Arbeitsplatz) aus nochmals verstärkt. Dies hat auch zu einer Verbesserung der Arbeitsprozesse (z. B. verstärkte Digitalisierung) geführt. Wir wollen aber hier nicht stehen bleiben, sondern diesen digitalen Weg verstärkt einschlagen. Einerseits setzen wir auf Bewährtes, sind aber Neuerungen gegenüber sehr aufgeschlossen, um unseren Mitgliedsbetrieben moderne Dienstleistungen in hoher Qualität zu guten Preisen bieten zu können.
Wir pflegen eine sehr gute Zusammenarbeit im sektoralen Verbund, hier ganz speziell mit allen übrigen sieben Revisionsverbänden in Österreich. Aus dieser Kooperation entstehen gemeinsame Projekte, deren Ergebnisse in allen Bundesländern genutzt werden können.
Das Jahr 2021 war ähnlich fordernd wie das vorhergehende Jahr. Dem Vorstand, dem Exekutivausschuss und dem Präsidium des Raiffeisenverbandes Tirol möchten wir unseren Dank für die gute Zusammenarbeit zum Ausdruck bringen. Ganz besonderer Dank geht an unsere Belegschaft, die tagtäglich mit ihrer Fach- und Sozialkompetenz und außergewöhnlichem Einsatz die Herausforderungen gemeistert hat.
In Summe blicken wir auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück. Wir freuen uns immer dann, wenn es uns gelingt, unserem Motto „Moderne Dienstleistungen – für erfolgreiche Unternehmen“ gerecht zu werden und als kompetenter Partner bei den Mitgliedsgenossenschaften wahrgenommen zu werden.
Peter Sapl
Edwin Grubert